Leistungen Bauwerksabdichtungen
Bauwerksabdichtung

Abdichtung durch Vergelung

Feuchtigkeit schädigt die Bausubstanz und erzeugt mitunter hohe Folgekosten. Zunehmender Schimmel stellt eine gesundheitliche Gefährdung dar, eventuell werden die Räume sogar unnutzbar. Oft ist die Ursache für Feuchtigkeit eine fehlerhafte Abdichtung, durch die Wasser aus dem Erdreich hereindrückt. Eine Vergelung in den Baugrund kann hier Abhilfe schaffen.

Die Vergelung bildet eine horizontale oder vertikale, flächige Abdichtung hinter dem Bauwerk. Sie wurde entwickelt, um Ingenieursbauwerke der Bahn, wie Tunnel oder Brücken vor Feuchtigkeit zu schützen. Heute kann sie alle Bauwerke nachträglich abdichten - ob Hoch- oder Tiefbau, Straßen- oder Wasserbauwerk. Über Injektionen durch Bodenplatte, Wandbereich, Decke, Unterzug, Einfahrt oder Treppenhaus hindurch, werden die durchfeuchteten Bauteile gezielt abgedichtet. Im Innenraum kann normalerweise der Betrieb aufrecht erhalten werden, wenn die zu bearbeitenden Bereiche lokal gesperrt werden.

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Vergleich der Instandsetzungsmöglichkeiten

Vor einer Vergelung sollten herkömmliche Instandsetzungsmöglichkeiten geprüft werden, wie etwa eine Erneuerung der Abdichtung durch Abgraben von außen. Oft ist das nicht möglich oder kann die Ursache nicht beheben. Wenn sich beispielsweise in der Mitte eines Kellers die Fliesen wölben, kommt das Wasser von unten. In der Regel ist das zur Zeit nur durch eine Vergelung dauerhaft und erfolgreich zu beheben. Um die Ursache zu klären, werden beispielsweise Kernbohrungen durchgeführt.

Verwendete Materialien

Bei der Vergelung wird ein dreikomponentiges Acrylatgel über Einfüllstutzen in den Baugrund oder die bauwerksnahen Schichten injiziert. Es bildet einen so genannten Dichteschleier, eine Abdichtungsebene die auch drückendes Wasser vom Baukörper fern hält und selbst Wasser führende Risse dauerhaft schließt. Eine Injektionsanlage saugt die Komponenten über zwei separate Schläuche an, mischt sie im Mischkopf, kurz vor dem Einfüllstutzen und injiziert sie mit Druck. Die eingesetzten Geräte erfüllen alle Anforderung nach ZTV-ING Teil 3, Abschnitt 5.

Sorgfältige Verarbeitung

Eine Vergelung wird besonders sorgfältig durchgeführt. In der Regel wird der Aufbau der Konstruktion durch eine Kernbohrung bestimmt, der Untergrund dann bis in das Erdreich hinein durchbohrt und staubfrei gereinigt. In einem Bohrraster wird fünf bis acht Mal je Quadratmeter gebohrt. Die Einfüllstutzen, auch Bohrpacker genannt, werden in die Bohrlöcher geschraubt, beziehungsweise benagelt. 60 bis 80 Liter Acrylatgel pro Quadratmeter werden eingeschossen.

Innerhalb von 30 bis 120 Sekunden geliert es und sperrt nach unten ab. Der Erfolg wird an einem in der Nähe angebrachten Packer kontrolliert. Ein exaktes Bautagebuch dokumentiert die technische Ausführung. Obwohl die Vergelung vorhandene Wasserwege abdichtet, besteht die Möglichkeit, dass sich durch ein Umlagern der Feuchte neue Wege ausbilden. Für diesen Fall sind Nachinjektionen erforderlich. Sie sind als Nacharbeiten vorgesehen und bedeuten daher keinen Mangel an sich.

Produktspezifische Schulung

Der ausführende Fachbetrieb ist vom Hersteller produktspezifisch geschult worden. Es wird mindestens zu dritt gearbeitet und alle Arbeitsschritte kontrolliert sowie protokolliert. Der Kolonnenführer und sein Vertreter besitzen den SIVV-Schein, (Schein des Deutschen Beton- und Bautechnik-Vereins zu „Schützen, Instandsetzen, Verbinden und Verstärken von Betonbauteilen“). Einer von beiden ist ständig auf der Baustelle anwesend. Und schließlich liegt ein Nachweis über Maschinenschulung in Übereinstimmung mit der benutzten Injektionsanlage vor.

Regelwerk für Sicherheit

Die Deutsche Bahn AG hat die Richtlinie 804.6102 zu dem Thema „Vergelungsmaßnahmen – Planung, Durchführung und Qualitätssicherung“ ausgearbeitet. Da es kein anderes Regelwerk für dieses Fachgebiet gibt, kommt es auch außerhalb der DB zur Anwendung und garantiert eine qualitätsvolle Ausführung.